SV Oberzell: „Was am Ende möglich ist, wird man sehen“

FuPa-Teamcheck: SV Oberzell will in der Bezirksliga wieder angreifen

 

Nach dem Abstieg aus der Landesliga richtet sich der Blick beim SV Oberzell nach vorne. Trainer Jascha Fiesel will aus dem Umbruch eine Entwicklungschance machen.

Abstieg nach Umbruch

Der SV Oberzell kehrt nach einer schwierigen Spielzeit in der Landesliga wieder in die Bezirksliga Bodensee zurück. Dass es nicht zum Klassenerhalt gereicht hat, lag aus Sicht von Trainer Jascha Fiesel vor allem an den Folgen des personellen Umbruchs nach der Meisterschaft. „Viele erfahrene Spieler wie Andreas Kalteis, Nikolas Deutelmoser, Lenny Pohl und viele weitere haben den Verein verlassen. Wir haben es nicht geschafft, sie eins zu eins zu ersetzen.“ Für viele junge Spieler war die vergangene Saison dennoch eine wichtige Erfahrung, um sich auf höherem Niveau zu entwickeln. „An guten Tagen haben wir bewiesen, dass wir auch in der Landesliga mithalten können, aber in vielen Spielen hat man gemerkt, dass uns die Erfahrung gefehlt hat, und am Ende vielleicht auch die individuelle Qualität.“

Fokus auf Integration und Automatismen

In der aktuellen Vorbereitung auf die neue Saison in der Bezirksliga verzichtet der SV Oberzell bewusst auf spektakuläre Höhepunkte. Der Fokus liegt auf der Integration der Neuzugänge und dem mannschaftlichen Zusammenwachsen. „Unser Ziel ist es, die taktischen Vorgaben zu verinnerlichen und viele Automatismen in die Mannschaft zu bringen“, betont Fiesel. Dafür wurden Testspielgegner aus allen möglichen Ligen ausgewählt – von der Kreisliga bis zur Landesliga.

Individuelle Fortschritte erkennbar

Laut Fiesel gibt es viele Spiele die sich gut entwickelt haben und definitiv bewiesen haben das sie in der Landesliga spielen können, zwei Spieler hebt er besonders hervor: „Pascal Bloching hat im Vergleich zur vorherigen Saison in der Bezirksliga einen riesigen Schritt gemacht, und Lukas Heintz hat ebenfalls eine sehr gute Saison gespielt.“

Die Zielsetzung für die neue Spielzeit bleibt bewusst offen: „Wir wollen eine gute Saison spielen, die Spieler weiterentwickeln und eine Mannschaft sein, gegen die man ungern spielt. Was am Ende möglich ist, wird man sehen.“

Favoriten mit Konstanz und Qualität

Als Favoriten im Aufstiegskampf nennt Fiesel den SV Vogt, der zuletzt zweimal knapp am Sprung in die Landesliga scheiterte. „Sie spielen seit mehreren Jahren in der gleichen Besetzung und hatten auch dieses Jahr nicht viele Abgänge, sondern haben sich punktuell noch einmal verstärkt.“ Ebenfalls im Kreis der Titelanwärter sieht er die U23 des FV Ravensburg, ergänzt um eine mögliche Überraschungsmannschaft, wie sie in den Vorjahren regelmäßig auftauchte. „Wenn wir uns entwickeln wie vorgestellt, zählen wir sicher auch zum erweiterten Favoritenkreis.“

Veränderungen im Trainer- und Spielerkader

Im personellen Bereich hat sich beim SV Oberzell einiges getan. Daniel Hörtkorn beendete seine Tätigkeit als Spielertrainer, bleibt dem Verein jedoch als Trainer der zweiten Mannschaft erhalten. Die Verantwortung für die erste Mannschaft übernehmen künftig Jascha Fiesel und Steffen Friedrich gemeinsam, ergänzt durch Paul Brünz als spielenden Torwarttrainer.

Auf dem Platz verstärken unter anderem Tim Kibler, Simon Roth und Paul Brünz (alle TSV Berg), Alexander Honold (SG Baienfurt) sowie Ylber Xhafa und Marco Reinhardt (SV Weissenau) das Team. Aus der eigenen Jugend rückt Louis Leinsle in den Aktivenbereich auf. Den Verein verlassen haben Daniele D‘ercole (SG Baienfurt), Bryan Biber und Leon Blank (beide SV Weingarten), Kisanthan Nagarasa (SV Weingarten), Mehmet Sahin (Wacker Biberach) und Sascha Hohmann (VfB Friedrichshafen).

Relegation als Erlebnis

Eine klare Meinung hat Fiesel zu den Relegationsspielen: „Meiner Meinung nach sollte an Relegationsspielen festgehalten werden. Es ist eine besondere Atmosphäre und die Spiele werden in der Regel von vielen Zuschauern besucht. Jeder der mal eine Relegation gespielt hat, sieht das wahrscheinlich ähnlich.“

Quelle: FuPa  Matthias Kloos